Lebensmittel ohne Gentechnik?

Eigentlich ärgere ich mich schon seit ein paar Jahren, aber neulich war’s beim Einkaufen dann wirklich genug: die einzige Frischmilch ohne das Siegel „ohne Gentechnik“ war mal wieder ausverkauft. Unter mindestens fünf verschiedenen Sorten Eiern gab es keine ohne das grüne Quadrat. Dass es keinen Quark „mit Gentechnik“ gibt, ist schon lange so. Ich mag Quark, habe ihn mir aber schon seit einiger Zeit abgewöhnt.
Warum die Aufregung über ein lächerliches grünes Quadrat?
Zugegeben, ich bin etwas starrköpfig und vielleicht auch eine „beleidigte Leberwurst“, aber es gibt durchaus auch gute, objektive Gründe, sich über das Siegel zu ärgern.

Lebensmittel ohne Gentechniker?

Ich bin Molekularbiologe und habe viele Jahre gentechnisch in der Grundlagenforschung gearbeitet. Wenn man so will, bin ich von Beruf „Gentechniker“. Ich will keine Produkte kaufen, auf denen mein Berufsstand als Negativwerbung verwendet wird. Ist das nicht diskriminierend? Warum wird der Verzicht auf eine Technologie, die nicht nur in der Medizin sondern auch für die Lebensmittelherstellung unverzichtbar geworden ist, pauschal als „Qualitätsmerkmal“ dargestellt?  

Gentechniker und Gentechnik abschaffen?

Wer die Wahl hat …

VLOG betont, dass es um Wahlfreiheit für die Verbraucher geht. Ist Wahlfreiheit gegeben, wenn man zwischen „ohne Gentechnik“ und „ohne Gentechnik“ wählen kann?
Der Begriff „Wahlfreiheit“ hat inzwischen eine neue Bedeutung bekommen. Er hat nichts mehr mit der Freiheit zu tun, eine Auswahl treffen zu können. Er soll einzig und allein die in Deutschland angestrebte „Gentechnikfreiheit“ garantieren. Angeblich tragen 70% der Milchprodukte das „ohne Gentechnik“ Siegel – gefühlt ist es deutlich mehr. In manchen Bereichen beherrscht das VLOG-Siegel zu 100% den Markt. Zurzeit arbeitet VLOG daran, auch bei Fleisch eine dominante Rolle einzunehmen.

Zumindest bei Edeka ist seit mehreren Jahren kein Quark ohne das VLOG-Siegel zu finden.
Ist das „Wahlfreiheit“?

Eine besonders zynische Form der „Wahlfreiheit“ gab es während der Dürre in Sambia 2002, als die Regierung (mit Unterstützung westlicher Anti-Gentechnik Organisationen) entschied, dass  bereits angelandete Hilfsgüter „mit Gentechnik“ nicht an die hungernde Bevölkerung verteilt wurden. „Die Zeit“ schreibt dazu „Amerika spendete Gen-Mais, den in Sambia trotz des Hungers keiner wollte.“ Ob die Hungernden tatsächlich „Wahlfreiheit“ hatten?

Niemand will Gentechnik haben?

Drei Viertel der deutschen Bevölkerung wollen laut Marktforschung und Umfragen keine Gentechnik. Die Ergebnisse der Marktforschung sind nicht verwunderlich: wenn es keine/kaum anderen Angebote gibt, kauft man halt die Produkte „ohne Gentechnik“.
Die Ergebnisse der Umfragen haben andere Gründe. Etliche Umweltorganisationen haben bereits in den 1990er Jahren festgestellt, dass Anti-Gentechnik-Kampagnen ein lukratives Spendengeschäft sind. Mit einem Etat von mehreren 100 Millionen Euro haben sie sich zu den besten Werbeagenturen der Welt entwickelt und für ihre Aktionen prominente (kostenlose!) Platzierungen in allen Medien erobert. 30 Jahre Kampagne haben markante Spuren weltweit hinterlassen. Dass die Inhalte oft irreführend oder falsch sind, wird nicht bemerkt oder schnell verziehen.

Beispiel für ein „Fake-Foto“:
Das Bild ist gut inszeniert: das Warnzeichen „Genfood“ (das es offiziell gar nicht gibt), Totenkopfsymbol und eine giftgrüne Flüssigkeit in Zusammenhang mit „genmanipuliertem Mais“ vermitteln subtil Ängste. Die Quelle „aus einem Labor in Brandenburg“ vermittelt Authentizität. Recherchen ergaben, dass das Bild von einem Greenpeace Fotografen etwa 2006 an einem Greenpeace Propagandastand aufgenommen wurde. Mit einem „Labor in Brandenburg“ hat das Foto nichts zu tun. Die renommierte Deutsche Presseagentur dpa übernimmt Materialien von Greenpeace offensichtlich ohne jede Überprüfung. (Foto aus einem Bericht der HNA vom 25.1.2007.)

Die Ablehnung beruht (weitgehend) auf Angst-Kampagnen die mit der aufblasbaren Gentomate begannen, mit „Totenkopf-Mais“ fortgesetzt wurden und auch heute noch mit der Warnung vor „unkalkulierbaren Gesundheitsrisiken“ erfolgreich sind. Information und  Wissen spielen dabei praktisch keine Rolle. Das zeigt eine kleine, nicht repräsentative Umfrage in einem Supermarkt. Die Frage war: „können Sie mir erklären, was das Siegel „ohne Gentechnik“ bedeutet?“ Antworten:

  • „das hat was mit geklonten Kühen zu tun“
  • „da sind keine Gene drin“
  • „Weiss ich nicht, ist aber auf jeden Fall gut!

Es gab nicht eine korrekte Antwort.

Die bissige Riesentomate vom BUND (Friends of the Earth) tourte über etliche Jahre durch Deutschland. Gentechnisch veränderte Tomaten waren in Deutschland nie auf dem Markt. Die Tomate war ein bahnbrechender Erfolg, um irrationale Ängste in der Bevölkerung zu schüren.

Was sagt das Siegel aus?

Wer sich etwas mit der Thematik beschäftigt hat, weiß, dass es keinen gentechnisch veränderten Quark gibt. Auch die Milch aus der der Quark hergestellt wird, ist nicht gentechnisch verändert. Die Kühe auch nicht. Das Siegel sagt aus, dass die Kühe während festgesetzter Fristen nicht mit gentechnisch verändertem Kraftfutter (Sojaschrot) gefüttert werden dürfen. Das Futter darf jedoch eine „Kontamination“ von bis zu 0,9% Gentechnik-Soja enthalten. Außerhalb der Fristen darf GV-Soja verfüttert werden. Zusätzlich dürfen Futtermittelzusatzstoffe eingesetzt werden, die aus gentechnisch veränderten Mikroorganismen stammen „… damit beispielsweise eine ernährungsphysiologisch ausgewogene Tierernährung gewährleistet ist..

Also: der Quark stammt aus Milch von Kühen die zeitweilig nicht mit Kraftfutter gefüttert wurden, das mehr als 0,9% GV-Soja enthält. Andere, nicht spezifizierte Gentechnikprodukte zur „ausgewogenen Tierernährung“ sind erlaubt und müssen nicht angegeben werden. Genau so wollte es der kritische Verbraucher?

Wie wird das „ohne Gentechnik“ Siegel überprüft?

Man kann nicht einfach den Quark oder die Milch auf GV-Soja untersuchen. Da ist beim besten Willen und mit den empfindlichsten Methoden nichts nachweisbar. Geprüft werden muss das Futter.
Deutschland importiert pro Jahr ca. 3,6 Mio Tonnen Soja, den größten Teil aus USA und Brasilien. In beiden Ländern liegt der Anteil an gentechnisch verändertem Soja weit über 90%. Für die sehr kleinen Mengen an Soja „ohne Gentechnik“ lohnen sich keine gesonderten Lastwagen, Eisenbahnwaggons oder Schiffscontainer. Trotz Reinigung sind immer Reste von der vorherigen Fracht vorhanden. Man hat sich deshalb geeinigt, dass eine „Verunreinigung“ bis zu 0,9% technisch unvermeidbar ist und noch als „ohne Gentechnik“ durchgeht.
Die Überprüfung erfolgt mit der Polymerasekettenreaktion (PCR), die mit unglaublicher Genauigkeit geringste Mengen an einer spezifischen DNA nachweisen kann. Bei bekannten gentechnischen Veränderungen, kann man mit der PCR genau nach den veränderten Genen suchen. Es reicht aber nicht, eine einzelne Bohne zu untersuchen. Die Fracht muss gut durchmischt werden, um z.B. Reste der letzten Lieferung, die in einer Ecke des Containers verblieben sind, richtig zu verteilen. Dann muss DNA aus einer repräsentativen Menge isoliert werden und darin quantitativ das gesuchte Gen bestimmt werden. Das muss mehrfach entlang der Lieferkette durchgeführt werden, denn wenn auf dem Weg eine Kontamination über 0,9% auftritt, ist die ganze Lieferung nicht mehr an „ohne Gentechnik“-Kunden verkäuflich. Die Untersuchung ist zwar etwas aufwändig aber äußerst präzise und zuverlässig, wenn sie kompetent in entsprechend zertifizierten Gentechniklaboren durchgeführt wird.
Was passiert, wenn am Ende doch mehr als 0,9% drin sind? Im „einfachsten“ Fall dürfen die Milch, der Quark, die Eier nicht gesiegelt werden. Wenn das Produkt schon auf dem Markt ist, muss es zurückgerufen und vernichtet werden.
Und die Konsumenten? Bekommen sie Magenbeschwerden oder sterben gar, wenn die Kuh Soja mit 1,5% GV-Anteil gefressen hat? Nein, Amerikaner und Brasilianer (und viele andere) trinken/essen Milch und Fleisch, die mit 100% GV-Soja erzeugt wurden. Ein negativer Einfluss auf die Gesundheit konnte trotz größter Bemühungen nicht festgestellt werden.

Ändert sich in Zukunft etwas an der Überprüfung?

Offiziell bauen Russland und die Ukraine kein GV Soja an. Der Anteil des illegalen Anbaus liegt, laut Schätzungen, jedoch bei etwa 50%. Das Problem ist lösbar: man darf sich nicht auf die Angaben der Lieferländer verlassen und muss alles überprüfen – dann wird es aber schon etwas aufwändiger. Deutlich schwieriger oder unmöglich wird es, wenn die „neue Gentechnik“ mit CRISPR-Cas auf den Markt drängt. Das wird in wenigen Jahren massiv der Fall sein. Pflanzen, die mit bestimmten Methoden (SDN-1, und SDN-2) produziert werden, können nicht als „gentechnisch verändert“ nachgewiesen werden, wenn der Hersteller sein Verfahren nicht uneingeschränkt offenlegt. Die gezielte Veränderung ist von einer natürlichen Zufallsmutation nicht zu unterscheiden. 2020 finanzierten Greenpeace, VLOG und andere Anti-Gentechnik Verbände eine Arbeit, in der sie vorgaben, eine bahnbrechende neue Methode entwickelt zu haben. Damit seien weltweit erstmals Pflanzen nachweisbar, die mit der „neuen Gentechnik“ entwickelt wurden. Tatsächlich hatte das Konsortium eine PCR-Methode entwickelt, die (allerdings ohne ausreichende Genauigkeit) eine Mutation in einer Rapssorte nachweisen konnte. Neu war das nicht. Zudem konnten die Autoren nicht zeigen, wie die Mutation entstanden war. Dieselbe genetische Veränderung gibt es nämlich auch „natürlich“ in bestimmten Wildrapslinien. Ob eine Ernte gentechnischen Ursprung hat, mit Wildraps kontaminiert ist oder dieser in eine lokale Sorte eingekreuzt wurde, kann man nicht unterscheiden.

Beispiel für eine mutierte DNA-Sequenz. Eine Mutation wie hier von C zu T kann zufällig und „natürlich“ auftreten oder gezielt durch CRISPR-Cas eingeführt werden. Die Mutation kann molekularbiologisch nachgewiesen werden – nicht aber wie sie entstanden ist. Die drei Ts (blau, rot und grün) sind experimentell nicht unterscheidbar.

Einen fast witzigen Aspekt bekam die Geschichte als die Firma Cibus behauptete, sie hätten die Mutation zwar geplant, sie sei aber spontan und ohne ihr Zutun auf natürliche Weise entstanden. Ob die Aussage stimmt oder nicht, ist irrelevant. Die „Erfinder“ des Nachweisverfahrens können sie nicht experimentell überprüfen. Nun werden staatliche Stellen aufgerufen, einen rechtssicheren Nachweis für die „neue Gentechnik“ zu entwickeln.

Aber was nicht geht, geht nicht. Ein oder wenige Buchstaben, die in der DNA verändert sind, tragen keine rote blaue oder grüne Markierung um anzuzeigen, wie sie entstanden sind. Wenn Firmen mit CRISPR-Cas editierte Pflanzen auf den Markt bringen und ihre Methodik nicht offenlegen oder wenn jemand diese Pflanzen stiehlt und unter anderem Namen als natürliche Mutationen vermarktet, ist ein Nachweis einfach nicht möglich. VLOG wäre dem Good-Will der Hersteller ausgeliefert und das Siegel hätte die Aussage „theoretisch vermutlich ohne Gentechnik“.

Gefährdet Gentechnik die Gesundheit?

VLOG und andere Anti-Gentechnik-Verbände (z.B. BUND, NABU, Greenpeace, WWF usw.) beziehen sich auf die Wahlfreiheit (s.o.) und das Vorsorgeprinzip. Vorsorge bedeutet, potenzielle Gefahren (Risiken) zu vermeiden oder zu verhindern, wenn es eine Ungewissheit über die Folgen eines Tuns gibt. Der Interpretationsspielraum ist groß, denn Gewissheit (vollständiges Wissen) ist nicht möglich. Risiken können abgeschätzt werden, sie sind aber nie absolut auszuschließen.

Das undatierte Bild stammt aus dem Archiv von Marc van Montagu (Pflanzenwissenschaftler Universität Gent). Greenpeace nutzt seit 2014 die Behauptung „Gentechnik kann Unfruchtbarkeit verursachen“ besonders in der asiatischen Welt, wo die Thematik sehr sensibel ist. Die Behauptung beruht auf einem Report aus chinesischen Militärkreisen, wissenschaftliche Daten dazu gibt es bis heute nicht.  

„Gentechnik kann zu Krebs und Unfruchtbarkeit führen. Deshalb muss sie verboten werden, bis wir Sicherheit haben“

Diese Aussage ist nicht falsch. Sie führt bei vielen Menschen zu Beunruhigung oder Angst und sie würden vielleicht einem Verbot zustimmen.

Berlin kann von einem Meteoriten getroffen und vollständig zerstört werden. Deshalb muss die Stadt evakuiert werden, bis wir Sicherheit haben.

Auch diese Aussage ist nicht falsch. Kaum jemand würde jedoch einer Evakuierung zustimmen, weil „aus dem Bauch heraus“ das Risiko äußerst gering eingeschätzt wird.

Wir müssen also zwischen „akzeptablen“ und „unakzeptablen“ Risiken entscheiden. Eine Null-Risiko-Politik würde zu totaler Handlungsunfähigkeit führen. Zur Gentechnik werden Entscheidungen durch Risikoforschung unterstützt. So hat der Bericht „25 Jahre BMBF Forschungsprogramme zur biologischen Sicherheit“ festgestellt, dass von gentechnisch veränderten Lebensmittelpflanzen keine zusätzlichen Gefahren im Vergleich zu konventionellen oder „Bio“-Produkten ausgehen. Diese Schlussfolgerung wird von fast allen nationalen und internationalen Forschungsorganisationen geteilt.

Alle Lebensmittel, die neu auf den Markt kommen, egal ob aus konventioneller Züchtung oder aus der Gentechnik, müssen angemessen kontrolliert werden, um Risiken zu vermeiden. Diese Kontrolle ist bereits jetzt bei Produkten der Gentechnik viel genauer als bei konventionellen Produkten. In neuerer Zeit wird zunehmend das komplette Genom gentechnisch entwickelte Sorten analysiert. Würde man das konsequent bei allen konventionellen Züchtungen tun, käme es zu so manchen Überraschungen, wie wir in einem früheren Beitrag gezeigt haben.

Das vom BMEL erfundene Siegel „Ohne Gentechnik“ (exklusiv von VLOG verwaltet) gilt als Qualitätssiegel und bezieht sich u.a. darauf, eventuelle Gesundheitsrisiken vorsorglich zu verhindern. Das widerspricht dem BMBF Bericht, der keine spezielle Qualität bei „Ohne Gentechnik“-Produkten feststellen kann und keine erhöhten Gesundheitsrisiken findet.
Was bedeutet das Siegel dann? Ist es vielleicht nur ein politisch-ideologisches Signal für die „politisch richtige Haltung“?

Ist „Ohne Gentechnik“ nachhaltig?

Aber vielleicht ist der Quark aus Milch von Kühen die zeitweilig unter 0,9% GV-Soja bekommen haben, nachhaltiger? Damit wäre das VLOG Siegel ein Nachhaltigkeitssiegel. Die riesigen Anbauflächen in Nord- und Südamerika sind sicherlich nicht umweltschonend und der steigende Sojaanbau trägt zur Abholzung von Regenwald bei. Aber so ganz kann das mit der Nachhaltigkeit trotzdem nicht stimmen. In Deutschland muss der Sojaanbau sehr hoch subventioniert werden, um überhaupt wirtschaftlich zu sein. Die inländische Produktion beträgt dennoch nur 1,4% des importierten Sojas. Brasilien hat, extra für Deutschland und einige andere EU-Länder, einen kleinen Teil seiner Sojaproduktion für „Gentechnik-frei“ reserviert. Das erfordert einen höheren Landverbrauch, mehr Arbeitskräfte und ist damit deutlich teurer. Ob es nachhaltiger ist, ist stark zu bezweifeln. Im Gegenteil, um überhaupt ausreichende Mengen an „Gentechnik-freiem“ Soja einkaufen zu können, verzichtet man lieber auf Nachhaltigkeitszertifikate als auf „Gentechnik-frei“-Zertifikate. Der weitaus größte Teil des importierten Sojas ist nicht auf Nachhaltigkeit zertifiziert – und die Zuverlässigkeit selbst dieser Siegel ist fragwürdig.

Was bringt das Siegel?

Für VLOG bringt es ganz gewiss gute Einnahmen. Der Umsatz an Lebensmitteln mit dem VLOG-Siegel lag 2021 bei ca. 13,7 Mrd € und steigt weiter. VLOG kassiert für das grüne Quadrat Lizenzgebühren zwischen 0,035 und 0,012% des Umsatzes, d.h. jährlich mindesten 2 Mio €, vermutlich wesentlich mehr.

Seit 2016 drängt VLOG auf den Futtermarkt und zertifiziert gentechnikfreies Viehfutter mit einem grünen Rechteck. Das ist ein Markt von 137 Mrd Euro. Wenn nur 10% dieses Marktes von VLOG erreicht werden, spült das etwa 300 Mio Euro in die Kasse.

VLOG-Siegel für Futtermittel ohne Gentechnik.

Verbraucher haben wenig davon: das Siegel bietet keine bessere Qualität, keine bessere Lebensmittelsicherheit, keine bessere Nachhaltigkeit. Zur Transparenz trägt es auch nicht bei: die Zertifizierungsstandards sind kompliziert und für die Kunden kaum verständlich. Sie kaufen die Produkte trotzdem, weil VLOG den Markt beherrscht. Außerdem ist es ihnen egal, wer studiert beim Einkauf alle „Qualitätssiegel“ auf einem Joghurtbecher? Einige wenige benutzen es vielleicht als „Haltungssiegel“ um deutlich zu machen, dass sie aus ideologischen Gründen gegen Gentechnik sind.

Wir haben in einem offenen Brief die Lebenmittelkette Edeka gefragt, warum sie überwiegend Produkte mit dem VLOG Siegel verkaufen und damit die Wahlfreiheit unterlaufen. Der Einzelhandel entscheidet, welche Produkte ins Sortiment kommen. Edeka ist dabei nur ein Beispiel. Das Angebot sieht bei Rewe, Aldi und Lidl nicht viel anders aus!

Autor: Wolfgang Nellen, BioWissKomm